Angekommen in Deutschland! Nach einem langen Flug mit einigen Komplikationen (die aber zum Glück nur zu Verspätungen führten) sind wir am Dienstagmorgen in Frankfurt am Main gelandet. Von dort ging es dann direkt zum Rückkehrseminar unserer Organisation – dieses Mal in Vallendar bei Koblenz. Wie versprochen berichte ich euch vorher aber noch in einem finalen Beitrag,  wohin mich meine letzten Ausflüge in Costa Rica noch führten und wie ich den Abschied in den letzten Wochen und Tagen  empfunden habe.                                                                                                                                Es war also an der Zeit Abschied zu nehmen von diesem einzigartigen Land mit seinen unzähligen Stränden, Vulkanen und Wäldern. Aber auch von einer einzigartigen Kultur und liebenswerten Menschen deren Begegnungen mich unglaublich bereichert haben. Ein Jahr durfte ich hier Leben und so auch die Kultur und den Lebensstil der Costa Ricaner sehr intensiv erfahren. Hilfsbereit, Humorvoll, Glücklich – so würde ich die Ticos beschreiben die ich während meines Freiwilligendienstes kennengelernt habe. All dies macht den Abschied natürlich um einiges schwerer. Aber ein Tico ist auch immer optimistisch und genießt jeden Moment. Diese Denkweise habe ich während des Jahres zu schätzen gelernt, und so blicke ich jetzt zufrieden auf ein erfolgreiches Jahr zurück dass ich nun auf dem Seminar noch einmal Revue passieren lassen kann. Um dies ganz auch persönlich umsetzen zu können, ist das Schreiben von Beiträgen auf diesem Blog immer eine große Hilfe gewesen. Nun also ein letzter Einblick in das „Pura Vida in Costa Rica“.

Mitte August brach für uns Eirene-Freiwilligen der letzte Monat an. Educación Plus organisiert jährlich im gleichen Zeitraum das Campamento de Jovenes mit knapp 70 Jugendlichen aus den drei Barrios in denen wir arbeiten. Trotz finanzieller Schwierigkeiten im Voraus konnte alles wie geplant stattfinden. Nicht zuletzt durch die spontane und engagierte Hilfe von Freunden und Bekannten aus Deutschland.                                                                            Das Campamento La Cumbre , wo Ed Plus seit nun fast 8 Jahren mit den Jugendlichen hinfährt, liegt südlich von San José im Nationalpark „Las Quetzales“, mitten in den Bergen. Thema des Camps ist es, neue Perspektiven zu entdecken. So spielt Überwindung in den aufregenden Workshops eine große Rolle. Denn zu den Einrichtungen des Camps gehört unter anderem ein Hochseil-Klettergarten, Eine riesige Tarzan-Schaukel inmitten der Bäume, eine Kletterhalle und vieles mehr. Insgesamt 6 Gruppen waren über das ganze Gelände verteilt und konnten sich und ihre Grenzen austesten. Ebenso wichtig sind aber auch Gespräche und die Zeit zur Reflexion und Besinnung am Abend.

Ein voller Erfolg für alle Beteiligten! Hier ein paar Eindrücke

Das Campamento de Jovenes 2018

Bei der Gruppen-Rallye sollte Teamwork unter Beweis gestellt werden

Nicht allen viel der Klettergarten leicht

Workshop zum Thema „Schwimmen gegen Strömung“

Einige Aufgaben verlangten eine helfende Hand

Mit der Fußballmannschaft aus Alajuelita ging es dieses Jahr auch nochmal auf Reise – nämlich an den Strand! Um genau zu sein nach Guanacaste, in den Norden Costa Ricas wo ich kurz zuvor erst mit meiner Familie war. In erster Linie waren wir  aber wegen eines Freundschaftsspieles gegen eine heimische Mannschaft dort. Dass der Strand so nah liegt war dann ein schönes Extra, vor allem weil viele der Kinder noch nie in ihrem Leben außerhalb von San José waren, geschweige denn im Meer gebadet haben. Für ein Wochenende können sie so ihr alltägliches Umfeld verlassen und es sich mal so richtig gut gehen lassen. Beim Spiel wurde dann alles gegeben! Auch wenn es nicht zum Sieg gereicht hat sind wir mehr als stolz auf die Leistung der Jungs. Und für mich war es ein letzter Ausflug, der viele neue Herausforderungen mit sich brachte aber nicht schöner hätte sein können.

Erste Pause und schon am Meer

Am Strand Puerto Carillo

Jorge Holder (Gründer des Projektes) und die Mannschaft aus Alajuelita

Abschlussfoto mit der Mannschaft sowie David und Lluryenk, zwei weiteren Freiwilligen

Fußball ist in Costa Rica der Nationalsport Nummer Eins. In der Fußballschule unseres Projektes war ich das ganze Jahr über fest involviert. Die Mannschaft aus Pavas begleitete ich zwei mal die Woche beim Training und bei Fußballturnieren half ich entweder als Coach von der Seite oder auch mal als Schiedsrichter. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht und hält auch ein bisschen fit.

Fußballturnier der Jungen, mit guten Augen kann man im Hintergrund mich als Schiedsrichter entdecken

Mit der Mannschaft aus Pavas nach dem Training

Tja, und dann war auch schon September… 13 Monate zuvor hatte ich keinen blassen Schimmer was mich hier erwarten würde. Und jetzt blicke ich zurück auf diese Zeit und denke an die unzähligen Erfahrungen – sowohl positiv als auch negativ, aber auch an die Momente der Ruhe und Reflexion. Und natürlich an all die Menschen die ich kennenlernen durfte, und was ich mit oder von ihnen gelernt habe.
Der Abschied fällt glaube ich niemandem leicht. Gerade in der letzten Woche sind die Kinder sehr traurig dass man geht. Ich bin  bin mir sicher, dass das kein Abschied für immer ist und ich Costa Rica und das Projekt in Zukunft noch einmal besuchen werde. Das ist zumindest ein kleiner Trost für die Kinder und gibt mir selbst auch Zuversicht für die kommende Zeit.

Der letzte Abend und somit die vorerst letzte Aussicht auf San José von meinem Haus

Mit den Kindern aus Pavas in der letzten Woche

Nun galt meine Aufmerksamkeit erstmal dem Seminar und dem Ankommen in Deutschland. Sich wieder in die Strukturen und das Umfeld in Deutschland einzugewöhnen wird sicher nicht ganz leicht, da in Costa Rica  das Leben an vielen Stellen schlichtweg anders läuft. Vor dem Hintergrund, dass ich aus Deutschland komme, empfand ich einige kulturelle Unterschiede als positiv, andere als negativ. Ich habe jedoch versucht mich dem Lebensstil anzupassen, um meine Erfahrungen besser genießen zu können. Auf dem Rückkehrseminar konnte ich dann zusammen mit meinen Mitfreiwilligen und den Teamern von Eirene genauer reflektieren, inwiefern sich diese Lebensstile an gewissen Punkten überschneiden und wie man die Erfahrungen aus dem Freiwilligendienst in das alltägliche Leben in Deutschland übernehmen könnte. Ganz praktisch aber auch, wie ich am besten mit dem sich anbahnenden Kulturschock umgehen kann, vor dem ich inzwischen oft gewarnt wurde. Oder was ich eigentlich selber gelernt habe während des vergangenen Jahres. Die Stimmung in der Gruppe war sehr angenehm und respektvoll. Die Gespräche außerhalb der Einheiten haben mir sehr gut getan um auch mit meinem Dienst noch einmal abschließen zu können und mich auf das Bevorstehende einstellen zu können. Abgerundet wurde das Seminar durch tolle Abendgestaltung wie Lagerfeuer, Filme und Gesellschaftsspiele. Insgesamt also sehr erfolgreiche Tage bevor ich die Rückreise nach Dresden antrete.

Verabschieden aus Costa Rica möchte ich mich nun gerne noch mit dem letzten Bild was ich mit meinem Mobiltelefon aufgenommen habe bevor ich durch die Sicherheitskontrolle des Flughafens ging, und somit die Rückreise antritt. Und natürlich einem Pura Vida von ganzem Herzen!