7 Monate ist es nun schon her, dass ich ins Abenteuer aufbrach. Diese 7 Monate waren gefüllt mit viel Sonne aber auch viel Regen, positiven wie negativen Erfahrungen und Freunden zu den ich kaum noch Kontakt habe aber auch jede Menge neue Freunde die ich hier gefunden habe. Genau um solche Art von Erfahrungen zu reflektieren, trafen sich alle Freiwilligen aus Nicaragua und Costa Rica mitte Februar für eine Woche im Norden Nicaraguas.
Doch das Wochenende zuvor verbrachte ich erstmal noch mit einigen Mitfreiwilligen in Matagalpa, in der Nähe des Seminarorts. Wir kochten, sangen, spielten und erzählten uns tausende Geschichten aus den ersten Monaten. Auch ein bisschen Sport durfte nicht fehlen, also wanderten wir zum Santa Cruz en la Montaña de la Paz (dt.: Heiliges Kreuz im Gebirge des Friedens).

Das Heilige Kreuz mit Maria

Fassade der Einsatzstelle „Grupo Venancia“
Das Zwischenseminar fand dann etwas außerhalb von Matagalpa in der Fundacion Maria Cavalleri statt, einem sehr idylischen Ort! Die Einheiten variierten von der Eigenreflektion der vergangen Monate, über Zukunftsvorstellung und Ziele für den weiteren Verlauf des Dienstes, bis hin zu spannenden Diskussionen über Machismo (machohafte, chauvinistische Verhaltensweise auf der Straße) in Lateinamerika.
Von Dienstag bis Donnerstag nahmen ebenfalls 9 Nicaragüenser teil, die alle am IFDID-Programm (Internationaler Freiwilligendienst in Deutschland) teilnehmen oder teilgenommen haben. Vier von ihnen stehen kurz vor ihrer Ausreise und müssten ungefähr genauso aufgeregt sein, wie wir es vor einem halben Jahr waren. Dieser Rollentausch war für viele von uns eine sehr spannende Erfahrung. Wir wurden mit Fragen über Deutschland gelöchert und mussten über einige teilweise eine ganze Weile nachdenken. Zum Beispiel, was sie bei der Ankunft in Deutschland beachten sollten? Was sie alles in ihren Koffer packen sollen… oder auch nicht? Und wo sie vielleicht auch in gefährliche Situationen geraten könnten? Ein toller Perspektivwechsel und viel Spaß mit neuen Freunden!

Einzelarbeit zum Thema „Verlaufskurve meines Freiwilligendienstes“
Ein Ausflug zur Cooperacion de Café Soppexcca war ein Highlight dieser Woche. In Deutschland wird der fair-trade Kaffee unter anderem in Weltläden verkauft, einem von vielen Orten in dem die internationalen Freiwilligen arbeiten. Einen ganzen Tag lang lernten wir den Weg des fair-trade Kaffees kennen, von der Kaffebohne am Strauch bis hin zur heißen Tasse Kaffee. Da sich zwei Häuser weiter eine Schokoladenfabrik befindet, statteten wir dieser gleich auch noch einen Besuch ab. Ich lasse jetzt aber mal die Bilder für sich sprechen:

In der Qualitätskontrolle
Die Abende verbrachten wir eigentlich immer alle zusammen. Mir persönlich haben die vielen Gespräche sehr gut getan, die ich mit den anderen Freiwilligen geführt habe. So bekommt man oft nochmal ein neue Sichtweise auf Dinge die einen vielleicht schon eine Weile beschäftigen oder mit den man nicht so gut umgehen kann. Mir hat das sehr viel Kraft und Zuversicht für die Zukunft gegeben und mir noch einmal gezeigt hat, was wir für eine tolle Gruppe sind.
Es ging mal bergab, dann wieder bergauf… Aber wenn ich jetzt zurückblicke, denke ich kaum noch an die Tage an denen es mir nicht so gut ging, oder ich mit einer schwierigen Situationen konfrontiert war. Viel mehr denke ich an die wunderschönen Momente am Strand, auf dem Surfbrett, im Urwald, mit Freunden, in interessanten Gesprächen und manchmal auch einfach nur an die Sonnenuntergänge die ich von unserem Hof aus genossen habe. Am meisten erinnern werde ich mich in Zukunft wahrscheinlich an die Momente während meiner Arbeit bei Educación Plus. Inzwischen werde ich schon kreischend und rufend in den Klubs erwartet, beim Basteln hören mir alle aufmerksam zu und im Fußball werde ich nicht mehr als letzter gewählt!