„Wenn man schon einmal zum Zwischenseminar in Nicaragua ist, dann kann man doch einfach noch eine Woche Urlaub dranhängen…“ Das wurde uns schon empfohlen als wir gerade erst in Costa Rica angekommen sind. Wir hatten also genug Zeit um über unser Reiseziel nachzudenken. Mein Plan war es letztendlich, in einer Woche sowohl im Pazifik als auch in der Karibik baden zu gehen.

Am Samstag Nachmittag verabschiedeten wir uns also von der Fundacion Maria Cavalleri und den Freiwilligen, die in andere Richtungen abfuhren. Unser Ziel war die Stadt León im Nordwesten Nicaraguas. Mit mir waren 4 weitere Eirene-Freiwillige unterwegs um die Stadt zu erkunden, die noch heute als intellektuelles Zentrum und Studentenstadt in Nicaragua gilt. Bei Studentenaufständen 1956 wurde der damalige Diktator Anastasio Somoza García in den Straßen Leóns angeschossen, und 1978/79 war León eines der Zentren der Revolutionskämpfe gegen einen weiteren Diktator der Somoza-Familie. Seither regiert in Nicaragua die linksorientierte Partei FSLN.  Bekannt ist León nicht nur für die vielen Dichter und Denker, die die Universitäten der Stadt hervorgebracht haben, sondern auch für seine Kathedrale im Stadtzentrum.

Auf der Kathedrale mit Etienne, Daniel, Anton und Isa

Eins von vielen Wandmalereien in der Stadt

Blick über León

Am Montag machten wir dann endlich den langersehnten Ausflug zum Strand. Das kleine Küstendorf Las Peñitas ist nur gut eine Stunde mit dem Bus von León entfernt. Das Wetter war super, die Wellen nicht ganz so… trotzdem versuchte ich mein Glück auf dem Brett und genoss wieder einen herrlichen Sonnenuntergang.

Am Pazifik

Für mich war der Urlaub allerdings noch lange nicht vorbei. Ich habe mich nach unserem tollen Wochenende von meinen Mitfreiwilligen in Managua getrennt und mich alleine auf den Weg zum nächsten Reiseziel gemacht: Die Corn Islands vor der Karibikküste Nicaraguas. Diesmal reiste ich jedoch nicht im Bus, sondern im Flugzeug. 55 Minuten dauert der Flug von der Hauptstadt bis zum Paradies.

Blick aus dem Flugzeug über die Ausleger der Hauptstadt

Landeanflug im Karibikparadies

Corn Islands ist der Name eines Inselpaares, bestehend aus Big Corn Island (auf der auch der Flughafen liegt) und Little Corn Island (lediglich mit dem Boot erreichbar). Auf Big Corn kommen einem noch Autos entgegen und man hat reichlich Auswahl an Hostels, Restaurants und kleinen Lebensmittelläden. 6.731 Einwohnern wohnen auf der 10 km² großen Insel. Little Corn Island ist mit lediglich 3,1 km² Fläche und 698 Einwohnern deutlich kleiner. Hier gibt es deshalb auch kein einziges Auto, noch nicht einmal eine Straße findet man hier. Auf einer so kleinen Insel reichen den Einwohnern Schubkarren und Fahrräder zum Transportieren.

Da ich insgesamt 5 Tage auf den Inseln hatte, verbrachte ich zuerst 2 Tage auf Big Corn Island, setzte dann auf Little Corn über und verbrachte  dort nocheinmal 2 Tage. Am Samstag flog ich dann wieder zurück nach Managua um am Sonntag meine Rückreise nach Costa Rica anzutreten.

Auf dem Dach meines Hostels

Im Palmenwald von Little Corn Island

Mit diesen sonnigen Bilder und viel Energie starte ich also in die zweite Halbzeit meiner Zeit in Costa Rica. Ich freue mich auf viele weitere schöne Momente